Advanced Practice Nursing im Fokus: Ein Gespräch mit unserem Masterstudent Richard Stelzer
- Nick Nordmeier
- vor 1 Tag
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Richard Stelzer bringt umfassende Erfahrung aus der Intensivpflege, Anästhesie und dem innerklinischen Notfallmanagement in den Masterstudiengang Pflege- und Gesundheitswissenschaften mit dem Schwerpunkt Advanced Practice Nursing (APN) ein. Im Interview spricht er darüber, warum er sich für ein akademisches Studium entschieden hat und welche Bedeutung er der Weiterentwicklung der Pflegeberufe beimisst.
Ein zentraler Beweggrund für sein Studium liegt in der Frage, wie pflegerische Bildung in Deutschland strukturiert ist. Während pflegerische Qualifikationen international häufig akademisch verankert sind, folgen sie hier traditionell einem stärker schulischen Modell.
Diese Unterschiede beschäftigen ihn schon länger. Mit Blick auf seine berufliche Entwicklung formuliert er im Interview:„Wenn ich mir meine Grundausbildung und die Fachweiterbildung ansehe, hätte ich damit international einen akademischen Abschluss erworben.“
Für ihn verdeutlicht dieser Vergleich, dass die formale Anerkennung pflegerischer Kompetenzen in Deutschland noch nicht überall internationalem Standard entspricht. Das Masterstudium sieht er daher als wichtigen Schritt, seine berufliche Expertise wissenschaftlich zu vertiefen und zugleich sichtbar zu machen.
Warum APN? – Klinische Expertise und Verantwortung verbinden
Die Wahl des APN-Schwerpunkts knüpft unmittelbar an seine bisherigen Erfahrungen an. APN vereint vertiefte klinische Kompetenz, evidenzbasierte Entscheidungsfindung und eine stärkere berufliche Selbstbestimmung der Pflege.
Besonders wichtig ist ihm das Zusammenspiel von professioneller Weiterentwicklung und Eigenverantwortung. Er sagt dazu:„Ich bin ein Fan davon, dass ich mit einem positiven Beispiel immer vorangehe.“
Sein Engagement in pflegefachlichen und berufspolitischen Organisationen versteht er als Teil dieses Anspruchs. Klinische Expertise, wissenschaftliche Reflexion und aktive Mitgestaltung der Berufsgruppe gehören für ihn eng zusammen.
APN als Beitrag zur Qualität in der Versorgung
Im Gespräch wird deutlich, dass er APN nicht als Abkehr von der direkten Patient*innenversorgung versteht. Die akademische Vertiefung soll vielmehr die Versorgung stärken, indem pflegerische Entscheidungen fachlich fundierter und systematisch begründet getroffen werden können.
Ein internationaler Vergleich liefert ihm dafür wichtige Orientierungspunkte. So betont er:„In anderen Ländern ist es ganz normal, dass man sich registriert und dass man für Qualität steht und diese dann auch selbst akademisch weiter aufbaut.“
Mit dem APN-Schwerpunkt möchte er dazu beitragen, dieses Verständnis von Qualität und Rollenentwicklung auch in Deutschland weiter zu stärken.
Das Gespräch zeigt, wie sich berufliche Erfahrung, akademische Weiterbildung und professionspolitisches Engagement gegenseitig bereichern. Der Masterstudiengang Pflege- und Gesundheitswissenschaften eröffnet dafür den geeigneten Rahmen, sowohl für die vertiefte klinische Qualifizierung als auch für die Weiterentwicklung pflegerischer Rollen.
Wir danken für das Gespräch und die wertvollen Einblicke in eine Zukunftsvision der Pflege.
