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Broschüre zum Studium

Sind Sie noch unentschlossen, welcher Abschluss der Richtige ist? Unsere Broschüre gibt Ihnen eine erste Orientierung bei der Studiengangswahl.

"Ich will mich in diesem Beruf stetig weiterbilden, um bei den nötigen Veränderungen mitwirken zu können. Die Freude für und mit Menschen zu arbeiten, ist alles, was für mich zählt!"

Maria-Ana Godean
Altenpflegehelferin, BZfGS Bildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe

Maria-Ana Godean, Altenpflegehelferin, BZfGS Bildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe

Mein Name ist Ana Maria und ich bin derzeit Auszubildende im dritten Lehrjahr am Bildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe. Im Oktober 2021 werde ich die Ausbildung als Altenpflegerin abschließen. Ursprünglich komme ich aus Rumänien und bin seit 2013 in Deutschland. Im Rumänien habe ich ein 6-monatiges Praktikum in einem stationären onkologischen Klinikum gemacht. In dieser Zeit wurde mir klar, dass es mein Ziel ist, durch eine professionelle, liebe- und respektvolle Pflege die Seele anderer Menschen zu berühren. Ich habe einige Jahre damit verbracht, die Sprache, die Kultur, die Rechte und das Gesundheitssystem in Deutschland kennenzulernen.In der Altenpflege habe ich dann eher zufällig angefangen zu arbeiten. Nach dem eine Bekannte darüber erzählt hat, wusste ich: Das ist meine Chance! Das Vorstellungsgespräch lief gut, ich kündigte meinen vorherigen Job als Bäckereiverkäuferin und fing an, in der Altenpflege zu arbeiten. Nach drei Monaten bin ich zu meinem Chef gegangen und habe nach einem Ausbildungsplatz gefragt. Mein Chef schmunzelte aufgrund meines Werdegangs von der Bäckereiverkäuferin zur Altenpflegerin und kam meinem Wunsch nach. Ich will mich in diesen Beruf stetig weiterbilden, um bei den nötigen Veränderungen mitwirken zu können. Die Freude für und mit Menschen zu arbeiten, ist alles, was für mich zählt.

MLK: Als Sie von unserem Motivationsstipendium gehört haben, Sie sind ja schon auf mich zugekommen, richtig mit „Hauruck“, und haben gesagt „Ich will das machen!“.
Was waren denn eigentlich Ihre Beweggründe, dass Sie gesagt haben: „Ich will das Motivationsstipendium“?

MAG: Als ich damals die Ausbildung begonnen habe, war es zuerst ein Fernziel ein Studium zu beginnen. Das ist dann zum Glück früher als erwartet passiert (lacht). Meine Kursleiterin der Altenpflege-Ausbildung hat mir das Programm vorgestellt.

MLK: Also hat auch die Ausbildungsstätte dazu beigetragen, dass Sie den Mut gefunden haben, sich bei uns, um das Stipendium zu bewerben? Die haben Sie dann auch schon im Vorfeld etwas eingeschätzt, ob man Ihnen das Zutrauen kann.

MAG: Ja genau, als die Kursleiterin das Studium vorgestellt hat, war meine erste Frage: Meinen Sie, ich schaffe das? Denn man traut sich ja schon erstmal nicht, parallel zur Pflege-Ausbildung ein Studium. Aber doch, das klappt schon gut!

MLK: Und wenn Sie jetzt so auf das Studium blicken, Sie sind ja schon einen Moment dabei, im 2. Semester. Sehen Sie eine Verzahnung zwischen Theorie & Praxis, zwischen Ausbildung und Studium, was Ihnen dann auch beim Lernen hilft?

MAG: Ja, zum Glück bin ich jetzt im dritten Lehrjahr der Altenpflegeausbildung, da hat man schon mehr Theorie als im ersten Ausbildungsjahr und das hilft bei dem Studium ganz viel. Dann gibt es Grundlagen aus dem Studium, die ich nicht mehr in die Hand nehmen muss, da weiß ich schon einiges von der Ausbildung. Das ist dann auch von sehr großem Vorteil für die Ausbildung. Eine „Lern-Wechsel-Wirkung“

MLK: Wie erleben Sie denn gerade den Transfer von dem theoretischen Wissen in die berufliche Praxis. Gibt es da schon Ansätze?

MAG: In der Corona-Zeit ist natürlich alles gerade etwas schwerer, aber solange man Unterstützung auf dem Arbeitsplatz hat, dann ist das möglich.

MLK: Ist man Ihnen am Arbeitsplatz offen gegenüber dem Studium begegnet? Wie haben Sie das erlebt?

MAG: Ja, eigentlich schon. Meine Praxisanleiterin begleitet mich auch im Studium. Sie ist sehr offen gegenüber neuen Ideen und wir versuchen alles so weit wie möglich in die Praxis umzusetzen. Sie lernt, sozusagen, mit (lacht).

MLK: Wenn Sie jetzt noch einmal den Nutzen des Studiums auf das Arbeitsleben übertragen, können Sie für sich schon was sagen, wo Sie einen persönlichen oder fachlichen Nutzen haben, was Ihnen auch im Arbeitsalltag hilft?

MAG: Auf das Projekt bezogen ja, ganz viel. Es hilft mir sehr, den anderen Kolleginnen nahe zu bringen, was Pflege eigentlich bedeutet, wie umfangreich dieser Bereich ist und es hilft mir zu zeigen, dass diese Arbeit nicht nur „waschen & Essen reichen“ beinhaltet.

 

MLK: Warum denken Sie aus Ihrer Perspektive, dass ein Pflegestudium in der Altenpflege gewinnbringend ist?

MAG: Aus meiner Perspektive erscheint es mir so, dass die examinierten Pflegekräfte, die aus der Schule herauskommen, nach fünf, sechs, sieben Jahren Berufserfahrungen routiniert in der Wahrnehmung sind. Sie lesen nicht mehr so viel, sind fachlich nicht mehr so fit. Ich denke, durch ein Studium wird die Perspektive viel breiter und auch „lebenslang zu lernen“. Gerade in der Altenpflege wird man im Lernen beschränkt, man sieht viele ähnliche Fälle und hat wenig freie Hand in der Tätigkeit. Durch das Studium kann man viele Kompetenzen entwickeln und auch Wissen kollegial weitergeben.

MLK: Wenn Sie heute nochmal entscheiden könnten, ob Sie das Studium anfangen wollen, würden Sie es wiedermachen?

MAG: (lacht) Auf jeden Fall! Ich würde mir nicht mehr so einen Kopf darüber machen, aber ich würde es auf jeden Fall nochmal machen, Studium & Ausbildung.

MLK: Welche Botschaft würden Sie gerne einem potenziellen Stipendiaten, einer Stipendiatin, mitgeben?

MAG: Durch das Studium kann man sich sehr persönlich & fachlich weiterentwickeln. Man sollte etwas anderes probieren, um auch etwas anderes zu sehen und dann auch nach dem Studium direkt weitermachen und sich weiter entwickeln.

MLK: Was ist für Sie der Unterschied zwischen einem Pflegestudium und einer Pflegeausbildung?

MAG: In der Ausbildung lernt man die Grundlagen, das Problem ist hier, dass nach der Ausbildung für viele der Weg der Weiterbildung nicht offen, sondern verschlossen ist. Mit einem Studium können Menschen viel tiefer in den gesamten Bereich der Pflege eintauchen. Das macht den Unterschied. Nach dem Studium möchte man auch viel mehr verändern, sich stetig verbessern, die Pflege entwickeln und andere mitziehen.

MLK: Wenn eine gute Fee Ihnen drei Wünsche schenken würde, welche wären das?

MAG: Mein erster Wunsch wäre, dass keine ungelernten Personen mehr in der Pflege arbeiten. Der zweite Wunsch wäre, dass wir mehr Zeit für die Menschen in der Pflege haben könnten. Der dritte Wunsch, dass im Bereich der Politik und im Vorgesetztenbereich keine Menschen mehr arbeiten, die selbst nicht einmal im Pflege-Beruf gearbeitet und keine Einblicke in die verschiedenen Ebenen der pflegerischen Tätigkeiten haben.

  

Maria-Ana Godean, Altenpflegehelferin, BZfGS Bildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe